Christoph Sanders, Thalheim
Am Sonntag Regeneration von der großen Runde zum Edersee. Diese in Abschnitten sonnig, frühlingshaft ohnehin. Morgens die samstägliche Schnäppchennervosität auf den Landstraßen, am nachmittag die beginnende Wochenendhysterie der Muckibuden-Automobile. Durch stagnierende Kleinstädte, Dörfer mit besoffenen Punks und adipösen Hofhunden. Mit dem Radkumpel voll auf einer Wellenlänge. Wir waren glücklich und zufrieden – auch mit dem perfekten Stachelbeer-Sahne-Baiser vom Café Ederblick in Vöhl. Ein veritabler Konditor. Kurzecks Dorf lag in der Sonne.

Der Erholungstag unter anderem mit der Partie Waldbrunn – Walluf, für die ich stattliche 6 Euro Eintritt zahlte (6. Liga!). Dafür war die Luft in diesem Waldstadion ausgesprochen angenehm, leichte Sonne schien auf Gänseblümchen, die rücksichtslos von Stollenschuhen in Neonfarben zertrampelt wurden. Ein gemütlicher Herrennachmittag mit dem Sohn und dessen Freund aus Waldbrunn – dadurch jede Menge Kommentare zu den Spielern. Endstand 0:3.

„Pandemia“-Podcastfolge zur Vogelgrippe im Milchbataillon US. Die wissenschaftlichen Spekulationen waren mir etwas … zu spekulativ. Offiziellen Erklärungen zu trauen ist ja nicht mehr so einfach. Durch die allgemeinen Haltungsbedingungen und Produktionsmethoden gibt es eine Unzahl von Übertragungsrisiken. Diese fanden bereits vor längerer Zeit statt, die Situation wird erst beschrieben, wenn sie ausser Kontrolle ist. Vielleicht sollten wir von Glück sprechen, dass es im Agrar- und Tierbereich der EU so viel Bürokratie gibt und die Normen hier strenger sind – das eine Konsequenz aus der starken Subventionierung. Interessant, wie groß die Diskrepanz zwischen Hygieneängsten am eigenen Körper und der oft ignoranten Haltung gegenüber den Inhaltsstoffen der täglichen Nahrungsmittel ist. Das Problem sind dann nicht die Fettleber oder andere Langzeitschäden, sondern das sichtbare (!) Übergewicht. Aber ehrlich: An fehlender Information liegts nicht – alles längst erforscht und bekannt.
Die Gastschülerin hatte Geburtstag und beim Kuchenessen ein paar Tränchen verdrückt. Sie hat sich sehr wohl gefühlt mit unserem (unausstehlichen) Teenie. Mit uns allerdings auch. Am Abend habe ich mich weise auf die erste Halbzeit des D – I Kicks beschränkt.
