Frank Schott, Leipzig
Mein Kollege reagierte etwas überrascht, als ich ihm den Grund dafür nannte, weshalb ich ein wenig müde war – ich kam gerade aus Berlin. 1.30 Uhr aufgestanden, 2 Uhr das Auto gestartet, um 4 Uhr am Berliner Flughafen versucht, die Schilder fürs Anlieferparken zu verstehen. 4.15 Uhr meiner Tochter eine gute Reise gewünscht und sie in den Sicherheitscheck verabschiedet. Um 4.30 Uhr um 9 Euro ärmer den BER-Parkplatz verlassen; hinter mir geht die Sonne auf und färbt den Himmel. 6.20 Uhr wieder in Leipzig. Bereits um 6.45 Uhr auf Arbeit, weil ich sowieso nicht mehr hätte schlafen können.

Unsere Tochter trifft sich mit Freunden in London. Kennengelernt haben sie sich alle übers Internet, was uns als Eltern erst einmal panisch werden ließ. Aber nachdem nicht nur wir die Telefonnummer des Freundes, sondern auch dessen Mutter die Nummer unserer Tochter zu wissen verlangt hatte, waren wir beruhigt. Jetzt ist der Nachwuchs erstmals auf sich allein gestellt in der fernen Metropole unterwegs. Vielleicht gar keine schlechte Lebenserfahrung.

Ich bin gespannt, wie die Katzen darauf reagieren werden, dass ihr Lieblingsmensch nun eine Woche lang weg ist. Von unserer Tochter lassen sie sich wirklich alles gefallen, toben mit ihr herum, spielen. Ich dagegen werde immer äußerst skeptisch beäugt. Gelegentlich angeschnurrt, wenns nach Meinung der beiden Zeit fürs Futter ist, ansonsten weiträumig umgangen. Möglicherweise hängen die Katzen ja jetzt einfach nur ein paar Tage ab?
