Frank Schott, Leipzig
Mord und Totschlag am helllichten Tag – und das mitten in der Stadt! Vier schwarzgewandete Angreifer fielen mit brutaler Aggression über eine etwa zwanzigköpfige Gruppe her, die an einem maroden, teilweise mit Netzen gesicherten Industriebau Schutz gesucht hatte. Da flogen nicht nur sprichwörtlich die Fetzen.

Ich war auf dem Rückweg vom Einkauf, als mich ein Krawall über den Dächern nach oben blicken ließ. Vier Krähen attackierten eine Schar Tauben, stießen aus verschiedenen Richtungen in das wild flatternde Durcheinander. Die Angegriffenen taten dann etwas, das man eher von Beutefischen kennt: Sie formierten sich zu einem Schwarm – synchron bewegend, gefiedert, im Sonnenlicht flirrend. Das machte es den Krähen schwer, einzelne Opfer herauszupicken. Die Attacke schien dennoch erfolgreich gewesen zu sein – denn als sich alles wieder beruhigt hatte, sah ich, wie eine der Krähen auf dem Dach nach etwas pickte. Dabei segelten ganz langsam zwei weißgraue Federn zu Boden …

