Frank Schott, Leipzig
Unsere Dachterrasse. Momentan ein Biotop für Bienen. Mindestens fünf scharwenzeln ständig um den Lavendel. Meist brummelt auch eine Hummel dazu. Die Rosen werden ignoriert – der Lavendel ist nicht zu toppen.

Unsere Dachterrasse. Es ist kurz vor 22 Uhr und es ist immer noch nicht dunkel. Vor allem ist es warm. Wir trinken Wein mit den Nachbarn, nachdem wir den Champagner geleert haben, den ich von eben diesen Nachbarn zu meinem 50. Geburtstag geschenkt bekommen habe und den wir wegen der Corona-Beschränkungen nicht haben gemeinsam trinken können. Was für irrsinnige Zeiten, damals.
Unsere Dachterrasse. Erst läuft Jazz über die Box, dann meine persönliche Lieblingsplaylist. Die unbekannteren Songs von Leonard Cohen, etwas Tom Waits, Joan Baez, Willy de Ville und ganz viel David Bowie. Space Oddity und immer wieder Songs des völlig unterschätzten Ziggy-Stardust-Albums.

Unsere Dachterrasse. Dem Champagner folgt der Wein und ich fühle mich leicht, als würde ich durch diese Sommernacht fliegen. Die Bienen haben sich in ihre Waben zurückgezogen und die Mücken haben Mühe die Terrasse zu erklimmen. Just a perfect day … um mit Lou Reed zu sprechen. Eine Träne rinnt aus dem Auge. Vor Glück zu weinen, ist nicht nur eine Floskel.
