Christoph Sanders, Thalheim
Klares Wetter, erste Cirrus bei minus drei. Kohlmeisen mit Revierruf. Überflug eines Drosselgeschwaders. Ein Hähertrupp verfolgt sich gegenseitig in den Bäumen. Lebbe geht weider. Gestern die vier Planeten als Schauspiel vor dem Nachtprogramm - das wirkt nach.

Ein Familienausflug in die Eifel mit blendender Sonne, während der Boden in den Schattenpartien noch gefroren war. Der Nichte vor den Eispfützen erklären, dass Stiefel nicht endlos wasserdicht sind, auch wenns draufsteht. Maarwanderung in über 600 Metern Höhe – wie unglaublich blau der Himmel wird und wie hell die Kontraststreifen. Eine gewaltige Tanne. Baumstämme am Wegesrand. Am Gipfel süße kleine Stempel mit Trodat-Kissen zum Nachweis. Auf der Rückfahrt versperren uns mehrere Dorfkarnevalsumzüge den Weg. So kamen wir der Hohen Acht nahe, dem Kulminationspunkt der Eifel. Auf dem Nürburgring nichts los. Dann „L‘ Italiano“ in Kempenich: Während vier Smartphones ergebnislos nach Essbarem suchen, entdecke ich beim Rundgang durch das Kaff zufällig eine Mischung aus Pizzeria und Dorfkneipe. Wir essen am Brunnen davor, mitten in der Sonne. Zurück über den flammorangenen rheinischen Westerwald. Der Abendhimmel entwickelt einen starken roten Saum überm Horizont und geht, einem Regenbogen ähnlich, in türkisgrüne Töne und ein immer tieferes Hellblau über. Um 18h55 Merkur deutlich auf einer Senkrechten mit Venus.

Zum Tagesausklang Schuberts Erste: eine weiche, ganz liebliche Symphonie. Noch sehr klassisch, eher bei Haydn als bei Beethoven. Muti und die Wiener – das passt dazu.
