Christoph Sanders, Thalheim
Sehr regnerisch bei deutlichen Plusgraden. Am Samstag die erste blühende Hasel im Lahntal entdeckt. Die Schneeglöckchen im Garten sind dagegen immer noch nicht durchgeschlagen und somit bereits eine Woche später als in den vorigen Jahren. Meisen mästen sich weiter am Knödel im Garten, Spatzen fressen die Krümel auch vom Boden – sie sind eindeutig die flexibelste Art. Die sehr aktive Elster ist der Bote zwischen den Lebenden und den Toten – eine interessante Interpretation des blauschwarz-weißen Gefieders, die ich mal irgendwo las. Das passt zum Geschenk, das ich gerade bekam: ein Band mit Radierungen von de Goya – Stierkämpfe, die Verwüstungen des Krieges, Alltagsgreuel.
Im großen Zimmer jetzt der Duft blauer Hyazinthen – deutlich erdiger und intensiver als die rosane Variante zuvor, ihre Farbe ist eher ein blasses Violett, kein reines Blau.
Gleich zum Arzt, ein Virus geht um, die infizierte Tochter mit stark schmerzenden Mandeln, bei den anderen beiden war es mit leichtem Halskratzen getan. Sie hatte am Freitag, obwohl schon infiziert und bereits dutzende Mitschüler krank fehlten, noch eine Sportprüfung gemacht. Ich werde ihr das Mittag pürieren.

