Frank Schott, Leipzig
Beim Warmmachen vor dem Laufen habe ich einen bewußten Blick nach links geworfen. Da blühen im Vorgarten zwei unerschrockene Tulpen zwischen den Ästen der Spirea, deren Zweige voll mit weißen Blüten sind. Schneeweißchen und Tulpenrot. Ganz unten lugt, noch etwas unscheinbar, der Schneestolz, die Sternhyazinthe, hervor.

Da ich mir den Leipziger Stadtmarathon mit Rücksicht auf meine erst sechs Wochen zurückliegende Influenza dann doch verkneife, muss ich nicht mit den Kräften haushalten und bin die übliche Runde mit einer Extraschleife gelaufen – acht Kilometer in moderatem Tempo von 10,1 km/h.
Am auffälligsten war die große Ausfahrt der Kajak- und Kanufahrer. Dutzende waren auf dem Elsterflutbett unterwegs. In Zweierpaaren mussten sie nach dem Pfiff eines Trainers in den Spurt gehen, während die nächsten zwei Aufstellung nahmen.
Auf dem Rückweg habe ich im Konsum Parmesan geholt. Nachdem der Efeu zurückgeschnitten war, hatten wir in unserem Garten eine zweite Handvoll Bärlauchblätter geerntet. Diese habe ich mit dem Hartkäse, Basilikumblättern, zwei Knoblauchzehen, Pinienkernen, dem guten griechischem Olivenöl und Pfeffer und Salz zu einer großen Portion Pesto in der Menge von anderthalb handelsüblichen Gläsern püriert. Die wurde von drei Personen in einer einzigen Mahlzeit verzehrt – kann es ein besseres Lob geben?
