Christoph Sanders, Thalheim

Kühles, ruhiges Wetter am Pfingstmontag. Absolute Stille. Keinerlei Motorgeräusche, nirgendwo. Vögel die hin- und her huschen, mehr nicht. Die Rufe der Tauben, mal von diesem, mal von jenem Dach. Die Rosenbüsche derart überladen, dass sie zur Stütze einen Tisch brauchen. Die Grüne Tonne bereits randvoll mit Rückschnitt. Die Johannisbeeren in ein paar Wochen genießbar – mit wenigen Tagen Abstand blühen und reifen die Sträucher. Aber vorher gibt es noch ein paar kleine Erdbeeren vom Wegesrand und von der Wiese.

Die Vorstellung, dass die Natur die Farbe Rot für Beeren entwickelt, um den Maximalkontrast zum Chlorophyll herzustellen … sie wollen gefunden werden. Dabei interessant: die Komplementärdramaturgie funktioniert nur dank unseres „korrekten“ Farbensehens – Bienen etwa nehmen Farben ganz anders wahr, ihr Spektrum reicht weit ins Ultraviolette; die Wahrnehmung ist darauf ausgerichtet, Blüten zu erkennen, nicht Beeren. China Bio Sencha. Gleich erwacht das Haus.

Am Nachmittag mit der Familie Minigolf im Diezer Hain, dieser gut besucht. Auf den letzten drei Löchern gegen den Sohn verloren. Gestern bei Portugal gegen Spanien dessen beinahe philosophische Frage: Warum kann ich mir mühelos jeden Spieler, Verein und sogar Trainer merken, aber keine Fachbegriffe in Bio … Der Tag endet mit einem beige-rosa Vollmond, der hinter Wolken verschwindet.

