Christoph Sanders, Thalheim
Die sonnenstrahlende und trockene Maiwoche geht weiter. Es ist wundervoll, morgens von Vögeln geweckt zu werden, noch übertönt ihr Reviergesang das endlose Rauschen von der Landstraße. (Ich bin einfach übersensibel geworden.) Die Türkentauben haben jetzt das Haus für sich, die Blätter blickdicht für Feinde. Ich mags, wenn sie wieder ein Nest hinbekommen. Nach ein paar Tagen Abstinenz sind die Hasen gierig nach Löwenzahn. Ein gewisser Mangel steigert also den Genuss. Pfingstrose und Gelbe Iris. Harmonie und Ruhe. Außer am Buchs, über den die nächste Welle der Raupenarmee marschiert. Dieser Plage werde ich nicht Herr. Erneute Kampfwässerung.

Kleiderprobe für das kleine Schulkonzert der vereinten Bad Emser Musikschulen. Aus meiner Zwölfjährigen wurde in fünf Minuten eine Dame. Erstaunlich. Mit den Mädchen im Auto nachgedacht, warum hier 90% der Häuser weiß gestrichen werden – weiß ist sauber und ordentlich. Spermüllfunde: Eine Küchenmaschine und ein orangener Krupps-Mixer, der voller Mehl war. Die AEG Finesse Plus äußerlich noch gut erhalten, aber nach kurzem Lauf mit unschönem Geräusch elektrisch wieder tot, der 3 Mix läuft. Mit dem Sohn dann ein, zwei Gartendinge erledigt. Wäsche und Toast, anschließend aufs Rad. Bei Aldi die Schütte mit den israelischen Kartoffeln als einzige noch voll.
