Frank Schott, Leipzig
Der Ruf der Natur: Unsere beiden Kater sind eigentlich Stubentiger. Aber jetzt zieht es sie mit aller Macht raus in den kleinen Garten. Lauern, anpirschen, nach fliegenden Insekten haschen. Optisch ist der getigerte Kater im Vorteil – versteckt er sich im Dickicht der Blumen und Büsche ist er auch von uns kaum zu entdecken. Der schwarzweiße ist auffälliger, aber genauso ein geduldiger Jäger.

Sie beobachten, nur die Ohren wackeln ein klein wenig. Manchmal zittert auch unmerklich ein Schnurrhaar. Die Schwanzspitze zuckt ganz leicht. Sie fixieren das Ziel und dann, wie von der Sprungfeder gelöst, springen sie mit explosiver Kraft auf ihr Ziel.

Jetzt die spannende Frage für alle Soziologen, die über die Macht und Wirkung von Elternhaus, Erziehung und Umfeld debattieren: Beide Kater, Geschwister übrigens, sind mit circa zehn Wochen zu uns gekommen. Niemand hat ihnen irgendetwas gezeigt oder gar beigebracht. Steckt vielleicht doch viel mehr von dem, was wir tun und wie wir uns verhalten, in den Genen? Unsere Tiger jedenfalls sind so katzig, wie Katzen nur sein können.
