Kai-Michael Reschitzki, Lüneburg

Jeder braucht Orte, wo er entspannen und zu sich kommen kann, Tiere beobachtet, Wolken hinterhersinnt, die Gedanken sortiert und Energie tankt. Ich habe ein paar solcher Orte, zum Beispiel diesen. Wenns zeitlich passt, gehe ich hier einmal die Woche meine große Runde. Meist ab halb 8, wenn man noch weitesgehend allein ist …

Obwohl man ja nie ganz allein ist – im Gegensatz zu uns Menschen sind Tiere immer vor Ort. So sah ich hier u.a. schon Nutrias, Gänse, Graureiher, Stockenten, Feldhasen, Karpfen und Schmetterlinge.

Die Insekten haben sogar ein eigenes Hotel. Allen soll es gut gehen.

Weswegen bestimmte Bereiche auch als Biotope ausgewiesen sind. Respektvoll miteinander umgehen. Leben und leben lassen.

Meist bin ich für drei, vier Stunden hier – hier, das ist der Golfplatz in Adendorf. Kooperationsparter vom NABU, der Allianz für Wildbienen und der Deutschen Wildtierstiftung. (Die Mitgliedschaft kostet mich pro Jahr übrigens weniger als die Musikschule für unsere Tochter -oder manch Dauerkarte für die Fußball- und Eishockeybundesliga …)
Die Gesamtfläche der Golfplätze in Deutschland wird auf etwa 48.000 Hektar geschätzt. Wobei auf vielen Anlagen bestimmte Bereiche unbespielt bleiben, da sie als naturnahe Lebensräume – etwa Blühwiesen – ausgewiesen sind. Um Wasser zu sparen, setzt man zunehmend auf resistente Grassorten. Betreiber übernehmen immer öfter Verantwortung für den Schutz der Biodiversität – ein Potenzial, das künftig noch stärker ausgeschöpft werden sollte.
