Christoph Sanders, Thalheim
Zurück aus Koblenz, wohin ich drei junge Gymnasiastinnen brachte, die sich mit dem Zug zur Bildungsreise nach Dachau aufmachten. Durch das Autobahngeschlängel einer deutschen Mittelstadt zum Bahnhof. Überall Trassen, Schleifen, doppelspurige Überführungen – unglaublich, was die Bundesrepublik an Beton in den Berg gesetzt hat. Der Bahnhof ganz klein und für Durchgangsverkehr kaum erreichbar, zum Glück ist eine der wenigen Haltemöglichkeiten frei. Die Teenies hatten noch gute zehn Minuten, um ihren Zug zu erreichen. Sogleich verließ ich diesen unwirtlichen Ort und fuhr gegen den Strom zurück.

Habe den Risotto heute mal mit Chianti abgekocht – die Färbung kam nicht so gut an, der Geschmack schon. Blomstedts Fanfaren der Vierten Bruckners schallen durchs Zimmer. Meine wiedergefundene Eterna-LP. Eine der ganz frühen Digitalaufnahmen – und wie sich das bemerkbar macht: Was für ein Raum da plötzlich ist!
Immer noch Ostwind und scharfe minus 4, höher dann minus 6. Doch allmählich verschleiert es sich, das ist der Vorbote für die Westströmung, die in 24 Stunden einen Unterschied von 10 Grad aufbauen soll. Hoffentlich geht das ohne Turbulenzen. Müdigkeit nach dem Geschmeidigkeitstraining gestern.
