Helko Reschitzki, Moabit
Heute um die null Grad Celsius bei klarer Luft. Die Knallerbsen an den kahlen Schneebeerensträuchern im Volkspark Wilmersdorf, wo ich im „Haus der Nachbarschaft“ Tischtennis spiele, bilden im strahlenden Sonnenschein einen scharfen, schönen Kontrast.
Im Musik-Verschenkregal gefunden: Brahms „Weltliche Gesänge“ – der Rundfunkchor Leipzig mit der Harfenistin Margarethe Kluvetasch und den Hornisten Waldemar Markus und Günther Opitz unter der Leitung von Horst Neumann, aufgenommen im Juni 1974 im Studio Versöhnungskirche Leipzig für Eterna. Vertonungen von Texten von Paul Heyse, Wilhelm Müller, Klaus Groth, Clemens Brentano, Joseph von Eichendorff, Jürgen Wenzig, Friedrich Rückert, Max Kalbeck und Friedrich Ruperti. Großartig! Luftig und leicht, jedoch nicht bemüht volkschorlocker, aber auch nicht verkrampft um DIE GROSSE KUNST bemüht. Darin waren die Leipziger ja immer wieder gut. Das wird der perfekte Soundtrack für all das Kommende – Brahmslieder pfeifend werden wir den Bärlauch pflücken, die Brombeeren und Birnen …

Waldesnacht, du wunderkühle / Die ich tausend Male grüß‘
Nach dem lauten Weltgewühle / O wie ist dein Rauschen süß!
Träumerisch die müden Glieder / Berg‘ ich weich ins Moos,
Und mir ist, als würd‘ ich wieder / All der irren Qualen los.
Paul Heyse, 1850
