Christoph Sanders, Thalheim
Als der Teenie auf meinem alten Smartfon whatsapp „aktualisieren“ will, verweigert der Messengerdienst die Mitarbeit: das Gerät sei „zu alt“. Zu alt für whatsapp, das lasse ich mir gerne sagen. Ich nutze das Ding vornehmlich als Stimmgerät für die Geige.
Irgendwann um die Jahrtausendwende drang über eines der Kinder das erste digitale Spielzeug in mein Leben – es hieß Tamagotchi und war ein „Tier“, das man betreuen musste. So sind sie, die smarten Phones, sie schreien nach Dauerpflege und Betreuung, das gibt unserer virtuellen Existenz eine Ausrichtung, am Ende einen Sinn.
Ein normaler Familienabend: Habe viel Vitamine an die Nachkommen und mich verteilt: Rote Beete mit Feldsalat, Walnüssen, Minzblättern, einer Tomate, Couscousresten samt Paprika, zur Füllung der Mägen belegtes Toast. Dazu die allseits beliebte Apfel-Trauben-Zitronen-Schorle mit Schulgeschichten und Blödsinn.
Heute Zeugnisvergabe – die Kinder sind in aufgeräumter Stimmung, es wird Lob regnen wie Manna.

