Christoph Sanders, Thalheim
Eine kleine Perle entdeckt: „Der Ball ist ein Sauhund“, ein Film über Rudi Gutendorf und dessen Freund Werner Herzog. Gleich fiel mir das rheinisch gefärbte Deutsch auf, der Thrill, als die beiden vor eindeutig Westerwälder Kulisse anstossen. Gutendorf: Name bekannt, seit ich mit meinem Vater einen kurzen Bericht über den Weltenbummler sah, noch auf dem Schwarz-Weiß-Fernseher. Konnte nicht wissen, daß ich eines Tages in seinem Radius leben sollte. Über die Todesanzeige hatte ich die Adresse, die alte Telegraphenstation ist noch auf Wanderkarten verzeichnet.
Frost über Nacht weg, ohne daß es zu Regen kam. Das sind immer die gefährlichen Momente, wenn eine Warmfront auf die vorgefrorene Straße trifft, da hilft kein Streusalz, das ist nach Minuten weggespült.
Noch immer finden die edlen Sonnenblumenkerne für die Vögel keine Abnehmer – Reformkost! Dann gibt es wohl auf den Feldern genug Disteln. Besser so.
Ein passabler Morgen. Der Duft der Hyazinthe hat den Raum im Griff. Morgen wird es Zeit für einen Nachfolger, die erste Blüte neigt sich schon in die Waage. Die Rhythmusänderung zum 6-Uhr-Takt nach den Ferien steckt allen in den Knochen, hell wirds erst gegen 8.

