Christoph Sanders, Thalheim
Um 7:30 Uhr steht der rosige Streif des Feuerballs am Horizont und verspricht einen kalten Tag. Das Ballett der Frostautos auf dem Parkplatz der Kita. Die Elstern auffällig aktiv. Ich habe Sonnenblumenkerne über den Weg gestreut, mal sehen, wie schnell sich das herumspricht. Bei Minus 5 kommen die Finken aus dem Wald und von den Feldern her.
Die Hyazinthe ist nun vollständig erblüht, die jüngsten Blüten sind etwas bleicher als die ersten - Licht wird in Farbe umgewandelt.
Bei Adam Tooze eine hervorragende Übersicht über Curzio Malapartes Weltkriegstrilogie - es geht um die Mechanisierung der Gesellschaft, den Kampf der Fachkräfte, den Zynismus der Eliten, "Die Haut" (Buchtitel), die zu Markte getragen wird, den Opportunismus des Hungers und des Überlebens, all das, worüber bald geschwiegen wurde.
Laute Empörung meines perfekt geschminkten Teenies über die Unmenschlichkeit des frühen Aufstehens. Sie hat es erfasst, aber hunderttausende Wanderarbeiter auf der Autobahn Frankfurt können nicht irren.

