Frank Schott, Leipzig
Eine Woche habe ich mit Eisentabletten meinen Magen malträtiert, dennoch ist mein Wert für die Blutspende zu niedrig. Ich soll das Präparat weiterhin nehmen und es in einem Monat noch einmal versuchen.

Weil man es nach einer Blutspende zwölf Stunden ruhig angehen soll, war ich bereits am Vormittag laufen. Der Wald wird immer herbstlicher, auch wenn noch viel Grün an den Bäumen ist. Eine Gruppe Jugendlicher, vielleicht eine Abiturklasse, hat Kanus ausgeliehen und wartet auf das Startsignal der Betreuer. Mütter tragen ihre Kleinkinder in Gurten vor der Brust. Eine Krähe schnappt sich etwas vom Boden, das aus dem Augenwinkel wie eine Fingerkuppe aussieht, aber vermutlich eine Nuss oder ein Stück Wurst ist. Mir fällt auf, dass manche Tätigkeiten ohne Smartphone kaum noch denkbar sind: Immer wieder überhole ich Menschen, welche die Hundeleine in der einen und das Handy in der anderen Hand halten. Den Hunden, vor allem denen, die nicht angeleint sind, ist das vermutlich egal, sie genießen die Freiheit.

Nach dem Laufen und ein paar Dehnübungen ist mein Blutdruck stets entspannt niedrig. Dem Eisenwert, siehe oben, bekommt das möglicherweise gar nicht so gut. Ich meine, gelesen zu haben, dass Ausdauertraining – und insbesondere Joggen – zu einem Absinken des Eisengehalts führen kann.

Gute Nachrichten von der Baustelle bei uns um die Ecke: Ende des Monats wird die Straßenbahn wohl wieder planmäßig fahren. Wenn es dabei bleibt, wäre das eine der wenigen Straßenbaustellen in der Stadt, die ohne Verzögerung fertiggestellt werden. Noch schleift ein Spezialfahrzeug die Schienen, so dass wahrlich die Funken sprühen.
