Helko Reschitzki, Moabit
Meine schlagartig gute Laune beim Betreten der charlottenburger Dentalpraxis in der die beiden jugen Zahnarzthelferinnen auch nach Eintreffen der ersten Patienten in sehr großer Lautstärke Neil Youngs „After the gold rush“ hören. Nun macht sich Mutter Naturs silberne Raumkapsel also auch von hier aus auf die Flucht Richtung Sonne … (Kinder, der Mutti gehts noch immer nicht so gut, nu nehmt doch bitte bitte bitte endlich mal Rücksicht!)
Als ich am Ende der Krummen Straße an der Brombeerhecke am S-Bahndamm vorbeigehe, die Vorfreude auf den Sommer. Ich könnte eine Westberlin-Karte erstellen mit den öffentlich zugänglichen Stellen, wo ich meine Kräuter, Blätter, Früchte und Beeren pflücke … und wundere mich Jahr um Jahr, dass dieses anscheinend kaum noch ein Mensch macht – die Esskameraden haben vier Beine, ziehen eine Schleimspur oder können fliegen.
Nieselregen, der Schnee komplett getaut, eine beinah frühlingsmilde Luft – mir fast schon etwas unangenehm für die Jahreszeit.

