Blog über Flora, Fauna, Mikroarganismen, Landwirtschaft, Wasser, Luft, Planeten, Böden, Gestein, Wetter, Nahrung, Energie, Saatgut, Bestäubung, Ökosysteme, Krankheit, Heilung, Evolution … und den Menschen mittenmang – ob als Landflaneur und Stadtpomeranze, Bienenbelauscher, Meerretichreiber, Guerillagärtner und Waldschrat, Wolkenwitterin, Vogelhausbauerin, Vater, Mutter, Kind oder Jogger.

Christoph Sanders – Übersetzer und landvermessender Radamateur aus dem hessischen Thalheim-Dornburg (1300 Einwohner). Schreibt auf dem eigenen Blog über sein Training, die Rennen und Mitfahrer, Material und Ernährung. Seine genauen Beobachtungen auf und neben der Strecke mit ihren botanischen, soziokulturellen und architektonischen Schlenkern sind uns sehr kostbar. Christoph zupft für seine immer hungrigen Hofhasen und Kinder das Grünzeug genauso liebevoll wie bei der Hausmusik die Violine. https://crispinus.wordpress.com/
Zlatomir Popovic – 1936 in Алексинац im Königreich Jugoslawien geboren. Er kann sich noch an die deutsche Besatzung und die Befreiung durch Titos Partisanen und die Roten Armee erinnern. Mit Mitte 20 kehrt er der jungen Sozialistischen Republik den Rücken und studiert in Paris Kunst. Dort gerät er in die Studentenunruhen, ist, da ohne Pass, ein Illegaler. Zlato geht nach Westberlin, wird ein Freund von Dutschke und späteren RAF-Terroristen. Er macht seinen Abschluss zum Diplomsoziologen – um das Studium finanzieren zu können, arbeitete er in Fabriken. Spätestens dort begreift er, dass die Parolen der Linken auch im Westen nichts mit dem Alltag der Arbeiter zu tun haben. Es folgen Forschung und Lehre. Zlatomir lebt in Moabit, ist lange schon Rentner, und bekommt, obwohl er nicht mehr so gut zu Fuß ist, immer noch viel von der Welt mit. Darüber wird er hier ab und an schreiben. Добродошао, драги Златомире!
Lore Morr – gebürtige Mecklenburgerin, wo sie auch all ihre 79 Lebensjahre verbrachte. Kommt ursprünglich vom Dorf, wohnt aber seit über fünfzig Jahren in der Kleinstadt Parchim. Solange es körperlich ging, bewirtschaftete sie mit ihrem im vergangenen Jahr verstorbenen Mann einen Kleingarten. Jetzt steckt sie all ihre botanische Liebe in die Pflanzen auf ihrem Balkon und den Gräbern ihrer Liebsten.
Walter Kintzel – 1936 im preußischen Meseritz (heute Miedzyrzecz) geboren. Fand nach der Flucht im Mecklenburgischen eine neue Heimat. Neben seiner Tätigkeit als Biologie- und Chemielehrer an der Erweiterten Oberschule bzw. dem Gymnasium in Lübz und auch nach seiner Pensionierung war er ehrenamtlich sehr engagiert, ob als Pilzsachverständiger, Phänologischer Beobachter, Ornithologe, Mitglied im Umweltausschuss des Landkreistages MV oder Sekretär des Naturschutzbeirates des Landkreises. Aktuell ist Walter Kintzel Naturschutzwart im Landkreis Ludwigslust-Parchim, Mitglied des NABU-Regionalverbandes, des Forstbeirates, der Fachgruppen Ornithologie/Vogelschutz und Geobotanik und des Heimatbundes. In seinem Buch „Die Vogelwelt des Landkreises Parchim“ (mit Lothar Daubner) steht das, was Dir Deine Bestimmungs-App nicht anzeigt.
Frank Schott – war Nachrichtensprecher, Kommunikationschef eines Pharmaunternehmens und Jugendfußballtrainer und Leiter einer Marketingagentur. Er hält Ehrenamt, Bürgersinn und das Kümmern ums Gemeinwohl für Grundpfeiler einer stabilen Gesellschaft. Frank radelt, läuft und wandert, wann und wo immer es geht, und lebt mit zwei Kids, zwei Cats und seiner Frau in Leipzig und freut sich von Jahr zu Jahr mehr auf den ersten Bärlauch.
Maria Leonard – 1961 in Waren/Müritz geboren. Ist als Dorfkind aufgewachsen und zeitlebens Dorfkind geblieben. Machte drei Facharbeiterausbildungen, fand in der letzten ihre eigentliche Berufung. Nun ist sie Rentnerin und hat trotzdem noch immer allerhand zu tun: Pflaumenkuchen backen, Mittag machen, Bügeln, Putzen, Wäschewaschen … irgendetwas ist ja immer. Sie freut sich über die Besuche ihres Kindes und Enkelkindes, die weitaus besser erzogen sind als der neue, angehende Jagdhund Pico …
Susanne Kasperowski – lebt in Nordwestmecklenburg in einem Dorf vor Gadebusch. Direkt hinter ihrem Grundstück beginnt der Acker. Konsequent ignorieren die im Wald und auf den Feldern lebenden Tiere den Wildzaun um den Garten.
René Schwettge – kam 1970 zwischen Volkspark und Schlachthof im Friedrichshain zur Welt. Seit 1978 Gegengerade beim 1. FC Union. 1980 ins nördliche Randgebiet nach Lehnitz. Schule, Schlosserlehre, Fahrkartenverkäufer, Arbeitsbummelant und Heizer. Macht seit 1987 u.a. mit Infamis, Horn, Totenstarren und Crane Ink. famose Musik und Artverwandtes. Lebte in Berlin Mitte und Hohen Neuendorf und zog nach drei Söhnen und einer Trennung zurück ins alte Haus nach Lehnitz. Oma, Bruder und Eltern begraben, im Tierheim die Hündin Emma gefunden. Trost und Führung. https://infamis.de/
Silke Galla – kam 1974 in Solingen zur Welt, lebt aber zu ihrer Freude seit langem in Berlin. Sie studierte Volkswirtschaft, Germanistik und Theaterwissenschaft. Zahlreiche Veröffentlichungen und Auftritte als Literatin, Musikerin und Performancekünstlerin. Immer wieder zog es Silke für längere Zeit ins Ausland, so zum Beispiel nach Frankreich, Ecuador, Uruguay, Russland oder Namibia. Von ihrer Arbeit als integrative Lerntherapeutin in einem vorwiegend interkulturellen Umfeld erholt sie sich in einem Bauwagen, der auf einer Schafweide im Brandenburgischen steht.
HEL Toussaint – 1957 in der deutschsprachigen Gemeinschaft der ost-belgischen Provinz Lüttich geborener Dichter, Herausgeber und Zeitschriftenredakteur. Lebt seit über dreißig Jahren in Berlin. Die ersten seiner Texte erschienen 1977. Da HEL ohne Telefon, Internet, TV-Gerät und Radioempfänger lebt, bekommt er weitaus mehr von der Welt mit als die meisten von uns. Seine Blogeinträge schickt er per Postkarte oder Brief.
Anna Techte – Steinzeugkeramikerin in Krandorf, einer 600-Seelen-Gemeinde im tiefsten mecklenburger Hinterland. Im Sommer kocht Anna in ihrer holzbefeuerten Gartenküche frisch Geerntetes aus dem Biogarten, den sie freilich nie so nennen würde. Ab und an bekommt sie von Waschbären oder einem Goldschakal Besuch. Die Windräder um ihr Grundstück herum treiben sie in ein nachtdunkles Meer der Traurigkeit.
Kai-Michael Reschitzki – Groß- und Einzelhandelskaufmann im Bereich Baumschulen und seit vielen Jahren Lehrer am Lüneburger Wirtschaftsgymnasium. Schrieb seine Diplomarbeit über die Verbindung von Nachhaltigkeit, Bildung und Wirtschaft – ein Thema, an dessen Schnittstellen er bis heute beruflich und ehrenamtlich arbeitet. Schulbuchbestsellerautor. Kai-Michael geht jeden Tag mindestens 12 km zu Fuß und entspannt sich darüber hinaus beim Sporttreiben oder Bierbrauen, einer Leidenschaft, der er seit einem Jahr nachgeht. Prosit!
Bernd Wagner – wuchs in der wurzener Familienschmiede auf, was man ihm bis heute anmerkt. Nach der Maurerlehre und einem Pädagogikstudium war er für kurze Zeit Dorfschullehrer, seit 1977 ist er freier Autor. 1985 verließ Bernd die DDR gen Kreuzberg, wo er immer noch lebt. Seine Bücher werden von renommierten Verlagen veröffentlicht, unseren Blog-Lesern sei insbesondere „Berlin für Arme – ein Stadtführer für Lebenskünstler“ ans Herz gelegt – dieser füllte schon so manchem die Salatschüssel, wenn der Geldbeutel wieder einmal leer war. Denn Bernd weiß, wann wo was wächst in Berlin – und darüber hinaus. www.berndmaxwagner.de/
Majla Zeneli – preisgekrönte Mezzotinto-Druckgrafikerin mit weitverzweigten albanisch-polnischen Verwurzelungen, die als charmante Außenreporterin den Zuschauerinnen und Zuhörern der Deutschen Welle von ihrem Berlin erzählt. Kosmopolitin, die sich selbst acht Sprachen beigebracht hat. Die Welt ist ihr zuhause, Moabit ihre home base. https://www.instagram.com/majla_zeneli/
Guerillagärtner – lebt irgendwo in Deutschland und schreibt hier auch ein wenig für all jene, die ein Auge auf ihre Umwelt haben, Müllsammelaktionen starten, Tieren helfen oder Pflanzen in die Erde bringen. Da unser Gärtner zu resigniert ist, immer wieder den extrem langsamen offiziellen Weg der Bedenkenträger und Verhinderer zu gehen, bringt er sich unter Radar in unsere Gemeinschaft ein. Er möchte nicht warten, bis das Thema Naturschutz immer mal wieder politisch in Mode kommt und somit Fördergelder fließen, er wil einfach zusammen mit anderen etwas Sinnvolles machen, weil ihm sein Dorf, seine Stadt und sein Land noch nicht scheißegal sind.
Kai Pohl – mecklenburger Poet, den es aus dem Norden ziemlich schnell nach Berlin verschlug, wo er den Verlag „Epidemie der Künste“, die Zeitschrift „floppy myriapoda“ und diverse Lesebühnen mitgründete. Redaktionsmitglied von“Abwärts! Zeitschrift für Anarchismus, Lyrik und Prosa“ sowie Grafikdesigner und Künstler mit zahlreichen Ausstellungen. Seine Texte erscheinen seit Ende der 80er, manche wurden von coolen Bands vertont. Die meisten seiner 23 mal kleineren und mal größeren Bücher sind leider vergriffen. Wir warten auf die Werkausgabe. https://pappelschnee.de/
Helko Reschitzki – Gastgeber dieses Blogs. Mecklenburgstämmiger Autor, Geräuschmusiker, Grafiker und Bildermaler mit Ausstellungen und Veröffentlichungen seit 1989. Beschäftigt sich als interessierter Laie seit 25 Jahren mit Pandemien, Epidemien und Viren und seit seine durch ein Breitbandantibiotikum ausgelösten Erkrankungen mit Mikrobiomen und pro-und präbiotischer Ernährung. Eine seiner ältesten Erinnerungen ist, wie er mit seinem Spielzeugkipper einen kleinen Baum transportierte, den er aus dem Müll geretttet hatte -dieser erfreute dann noch lange Mensch und Tier – bis er dann, mitsamt dem Häuserblock, vor dem er stand, plattgemacht wurde.
